Samino auf der Jagd
Frauchen war entgeistert, als sie sich plastisch vorstellte, was Samino sich nun wieder geleistet hat. Sein Herrchen ließ ihn wieder einmal frei laufen, was er wegen Saminos Exkursion vor einiger Zeit nicht mehr gemacht hatte, in der Annahme, „nun hat er ja begriffen, dass er gleich kommen muss, wenn ich pfeife“. Mein Frauchen fällt ja auch immer wieder darauf rein, wenn ich einige Tage lammfromm an der 20 m-Schleppleine zwecks Einheimsens besonders schöner Leckerchen zurückgerannt kam – aber glaubt mir: so ganz sicher seid Ihr nie. Wie man sieht. Schaut Euch mal diese Wiese oben links an … ein weites Feld, nicht? Und da tollte Samino erst herum und kam auch brav zurück, wenn Herrchen mal wieder probeweise pfiff. Machen meine Leute auch immer, besteht überhaupt kein Grund, wichtige Spurensuche zu unterbrechen – aber kaum ist man 5 m weg, geht das los. Naja, wie auch immer: plötzlich erschnüffelte Samino eine heiße Spur, da musste er hinterher. Sein Herrchen dachte erst „Havis sind keine Jagdhunde“, – naja, so steht es ja auch in jedem Buch, aber hier und da schlägt die Natur jeder einschlägigen Literatur eben ein Schnippchen … in Samino jedenfalls war der Jagdtrieb erwacht, er folgte der Spur bis ins hohe Gras. Es raschelte plötzlich und vor ihm stand ein Tier, das hatte er noch nie gesehen: braun, schlank und groß. Ich hätte ihm natürlich sagen können, dass es sich dabei um ein Reh handelte, denn mein Frauchen war, als wir noch am Waldesrand wohnten, immer ganz happy, wenn die Rehe nahe unserem Haus standen, die liefen nicht mal weg, wenn ich erschien. Bis die anfingen, im Sommer im Garten die Blumen abzufressen, da ließ das mit der Begeisterung ganz schnell nach. Jedenfalls verfolgte Samino nun das Reh – Ihr seht die Wiese …. ca. 1 km weit ist er hinterher gejagt, um das Mini-Wäldchen herum und seinem Herrchen blieb schon langsam vor Aufregung der Pfiff im Halse stecken. Jedenfalls lief das Reh zurück in Richtung Herrchen und irgendwie bekam das Herrchen seinen großen Jäger zu fassen. Nun war Schluss mit Jagdfieber – das Reh verschwand und Klein-Samino war wieder an der Leine.
Aber nachmittags besuchte er mit seinen Leuten noch einen Eselshof. Da war Samino zunächst ganz begeistert von Aron, dem Berner Sennenhund. Bloß als der anfing, Vatergefühle für Samino zu entwickeln und ihn begeistert abschleckte, wandte sich Samino lieber dem Igel zu. Er stupste ihn mit der Nase an, das piekste, und das Stacheltier kringelte sich blitzschnell zur Kugel zusammen – Sachen gibt´s, dachte Samino bestimmt, sowas müssten wir auch können, wenn die großen Hunde über uns kommen. Aber dann auch Stacheln ausfahren … tja, man kann nicht alles haben. Also staunte Klein-Samino noch den kleinen Esel an – sowas war ja nun auch wieder etwas Neues, und dann war er auch müde und sein Herrchen konnte ihn wieder ohne Leine laufen lassen. Bin wirklich ganz stolz auf meinen Neffen.
Filed under: Allgemein
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